Ausstellung in Kooperation mit LICHTUNGEN / Kunstbeitrag im Literaturmagazin und
Textbeitrag von Marie Gamillscheg
Michael Goldgruber zeigt das Natürliche, wo es sich mit den gewohnten Bildern von Natur bricht. Seine Ansichten der Gletscherschmelze wirken so mitunter wie das Areal eines Schotterwerks, in dem sich menschliche Eingriffe gerade in natürliche Strukturen zurückverwandeln. Doch zugleich rückt die erhabene Dimension seiner Motive und die darin enthaltene Dramatik der nahenden Klimakatastrophe die Tatsache in den Blick, dass wir uns Natur nicht annähernd groß und differenziert genug denken, wie die Philosophin Birgit Recki sagt. Mit in jeder Hinsicht überwältigender Monumentalität stellen die Arbeiten von Michael Goldgruber die gegenwärtig wichtigsten Fragen, und eine davon ist: Wie stehen wir da in der Welt – als Teil oder als Feind des Ganzen? (nach: Birgit Recki, Natur und Technik. Eine Komplikation, Berlin 2021, S. 14 und 33.)
Michael Goldgruber, * 1965 in Leoben, lebt und arbeitet in Wien und Thörl sowie in Istrien (Kroatien). Goldgruber ist gelernter Fotograf und studierte Kunstgeschichte und Philosphie an der Uni Wien sowie an der Angewandten in Wien. Stipendien und Residencies u.a.: 2012 Cité des Arts in Paris und 2015 Contretype (Centre d’Art contemporain pour la Photographie à Bruxelles) in Brüssel. Preise u.a.: 2007 Österreichisches Staatsstipendium für Bildende Kunst und 2015 internationaler Preis für künstlerische Fotografie ("La Quartième image") in Paris. Mehrere internationale Einzelausstellungen zwischen 1988 und 2017, u.a. in Wien, Graz, Linz, Berlin, Zürich, Pula, Brüssel, Paris und New York City. Zahlreiche Gruppenausstellungen u.a. in Wien, Graz, Linz, Berlin, Stuttgart, Zürich, Paris, Mexico City, Santiago de Chile, Havanna, Moskau, Nizhny Novgorod, Shanghai, Bukarest, Sofia, Sarajewo, Belgrad, Zagreb, Athen, Bologna.
Ausstellungsdauer:
24.01.2022 - 25.02.2022
Öffnungszeiten:
Mo - Do 10 - 17 Uhr
Fr 10 - 14 Uhr
In Zusammenarbeit mit
LICHTUNGEN
Der mobile Pavillon wird, als Expositur der neuen großen Ausstellung des Landes, der STEIERMARK SCHAU, von Wien ausgehend in Hartberg, Spielberg, Schladming und Bad Radkersburg zu besuchen sein.
In einer monumentalen Video-Rauminstallation auf einer Fläche von 800 m2 wird eine Gegenwartsanalyse zur Steiermark ausschließlich in bewegten Bildern gezeigt.
Der mobile Pavillon wird, als Expositur der neuen großen Ausstellung des Landes, der STEIERMARK SCHAU, von Wien ausgehend in Hartberg, Spielberg, Schladming und Bad Radkersburg zu besuchen sein.
In einer monumentalen Video-Rauminstallation auf einer Fläche von 800 m2 wird eine Gegenwartsanalyse zur Steiermark ausschließlich in bewegten Bildern gezeigt.
Werke aus dem Zyklus „Emblems From The Bible“ 2017 – 2022
(Übersetzung: Peter Waterhouse)
Die Zeichnungen von Johanes Zechner sind Bildräume entlang der Sprachbilder von Christine Lavant und Inger Christensen bis Peter Waterhouse und Marion Poschmann. Fragmente der Lyrik stehen im Bild, geschrieben wie die Linie gezogen ist und Farbe sich ausdehnt. Eine Atmosphäre seelischer Intensität entsteht, greifbar in der Erinnerung an erlebte Momente und doch in aller Wucht des Möglichen, ohne Wegführungen durchs erfüllende Dunkel des Lebendigen. Kunst spricht für sich für mich, in ihrer eigenen Sprache.
Ebenso in den Gemälden. Farben und Farbauftrag bilden einen Rahmen für den imaginären Bildraum; nicht mehr als das, Öl auf Leinwand, bildet den Raum für die Freiheit im inneren Flanieren - und die schiere Freude am Sehen. Der Einstieg ist durch die Pracht der Farben in ihren dichten Klängen und Resonanzen mehr als einladend, jede Facette des Farbauftrags reizvoll und assoziationsreich. „Emblems from the Bible“ ist eine mehrjährige Werkserie mit Textfragmenten in der Übersetzung von Peter Waterhouse.
Jedes Bild von Johanes Zechner ist so besehen ein Kosmogramm, wie es der Historiker John Tresch (Warburg Institute, London) für die Gegenwart einfordert: über Kunst, Wissenschaft oder Technologie exemplarische Bilder für die Beziehung von Mensch und Welt zu formulieren, viele verschiedene, fragmentarische – gerade in einer Zeit, in der sich alles ändern wird müssen. Ein Kosmogramm ist nach Tresch ein Versuch, ein Bild zu machen, das mehr enthält, das in sich eine Evidenz birgt, in der wir immer wieder und doch nur unzureichend zu lesen versuchen, und die zugleich eine Erinnerung an die Kostbarkeit jedes Moments im Leben ist, eine Erinnerung an das, was sein kann, was wir darin sein können, oder wenigstens könnten.
Eine Kooperation von Kunsthaus Mürz und Akademie Graz
Nähe als Berührung ist mit der Pandemie ein sensibles Thema geworden. Das Erleben von Nähe gehört zum menschlich universellen Fundament von Bedürfnissen, das hat die Philosophin Martha C. Nussbaum in ihren Überlegungen zu Gerechtigkeit gerade am Beispiel von Behinderung herausgearbeitet. Davon ausgehend versammelt die Ausstellung eine künstlerische Auseinandersetzung mit der Sehnsucht nach Nähe, in ihrer höchsten Intensität als Liebe und Intimität, aber auch mit ihrem Gegenüber, dem Wunsch nach Distanz.
Statements der Kuratorin Astrid Kury und der KünstlerInnen
Akademie Graz
Neutorgasse 42, 8010 Graz
STADTPLAN
Tel: (0043) 0316 83 79 85 - 0
office@akademie-graz.at
www.akademie-graz.at